1673 - Brennendes Atlantis by Jason Dark

1673 - Brennendes Atlantis by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Format: epub
Herausgeber: Bastei
veröffentlicht: 2010-08-10T21:18:44.781000+00:00


***

Wir sahen das Mädchen vor uns stehen und ich hielt es für besser, wenn ich nichts tat und erst mal im Hintergrund wartete. Purdy Prentiss war eine Frau und ich ging davon aus, dass sie eher einen Kontakt zu dieser Person herstellen konnte.

Wer war sie? Woher kam sie? War sie jemand, die hier in Atlantis lebte?

Diese Fragen stürmten auf mich ein, wobei ich bei genauem Hinschauen nicht davon ausging, dass wir eine Bewohnerin dieses Kontinents vor uns hatten. Dazu hätte sie anders aussehen müssen, aber sie trug eine normale Kleidung aus unserer Zeit. Eine blaue Jeanshose, einen grauen Pullover mit einem Kringelbild auf der Vorderseite und eine rote Jacke, die einem Anorak glich. Es konnte durchaus sein, dass dieses Mädchen zufällig in Atlantis gelandet war und dass man es entführt hatte oder wie auch immer. Wir würden es herausfinden, denn ich glaubte nicht, dass es stumm blieb.

Es arbeitete weiter in meinem Kopf. Ich brachte das Mädchen und die Wölfe in einen Zusammenhang. Ob meine Schlussfolgerung richtig war oder nicht, wusste ich nicht, aber es kristallisierte sich eine vage Möglichkeit hervor.

Wahrscheinlich war der Wolf deshalb bei Purdy erschienen, um einen Ausweg für das Mädchen zu finden. Er hatte jemanden gesucht, der dieses Geschöpf wieder in seine Welt zurück brachte. Ich wollte Purdy Prentiss das Feld überlassen. Sie traute sich noch nicht so recht, drehte den Kopf und warf mir einen fragenden Blick zu. Erst als ich nickte, lächelte sie wieder und wandte sich dem Mädchen zu. , Sie streckte der Unbekannten beide Hände entgegen und begrüßte sie mit einem leisen: »Hallo.«

Das Mädchen sagte nichts. Es schaute nur in Purdys Gesicht.

»Kannst du mich verstehen?«

»Ja, ja. Warum nicht?«

»Das ist wunderbar.« Purdy ließ den Arm und die Hand ausgestreckt.

»Ich bin übrigens Purdy. Sagst du mir auch deinen Namen?«

»Dorothy.« Sie nahm Purdys Hand und die unnatürlich wirkende Starre wich aus ihrem Gesicht.

»Danke, jetzt kennen wir schon mal unsere Namen. Ich habe noch einen Freund mitgebracht. Er heißt John. Du kannst ihm vertrauen.«

Um mich bemerkbar zu machen, winkte ich ihr zu. Aber Dorothy konzentrierte sich weiter auf Purdy Prentiss. Sie war in diesem Fall ihre Ansprechperson.

»Ich denke, dass wir beide aus einer anderen Zeit kommen und dort wieder hin müssen.«

»Ja, ja...«

»Weißt du denn, wo du dich befindest?«

Dorothy hob die Schultern. Dann schaute sie auf den Wolf und sagte:

»Er ist mein Freund. Ich weiß, dass er zu mir hält. Er konnte es mir nicht sagen, aber ich habe es gespürt. Er gehört zu mir und er will nur Gutes.«

»Das kann ich bestätigen.«

Dorothy hob einen Arm und wischte mit dem Handrücken über ihre Stirn.

»Ich weiß nicht, warum ich hier bin. Ich kenne das Land auch nicht. Es ist so anders und...« Sie schaute auf die Wölfe. »Aber sie sind meine Freunde. Sie haben mich gerettet.«

»Vor wem?«

Dorothy gab noch keine Antwort. »Dann haben mich die Tiere hier versteckt.«

Purdy blieb bei ihrer Frage. »Und vor wem haben dich die Tiere versteckt?«

Das Mädchen schloss die Augen, als wollte es sich eine bestimmte Szene noch mal in Erinnerung holen. »Es waren Männer da«, sagte es leise.



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